Unsere drei größten Bio-Mythen
Immer wieder gibt es Dikussionen zu den Vor- und Nachteilen der Biolandwirtschaft. Wir haben überlegt, welche Bio-Mythen wir oft zu hören bekommen und die drei häufigsten hier für euch zusammengefasst.
Bio kann die Welt nicht ernähren
Für die gleiche Ernte in der konventionellen Landwirtschaft, braucht man im Biolandbau mehr Fläche. Wie sollen damit alle Menschen ernährt werden? Grundsätzlich ist es durchaus richtig, dass wir in der Biolandwirtschaft geringere Erträge erzielen und somit für die gleichen Mengen wie in der konventionellen Landwirtschaft mehr Fläche benötigen, allerdings muss man auch bedenken, dass zurzeit eine enorme Überproduktion besteht: Große Mengen an Lebensmitteln werden produziert, um letztendlich in der Mülltonne zu landen. Die großen Flächen, die zurzeit konventionell bewirtschaftet werden, produzieren daher viel eher Abfall als überlebensnotwendige Lebensmittel. Schuld daran ist unser Konsumverhalten. Wenn wir unsere Gewohnheiten, alles im Überfluss zur Verfügung zu haben, ändern, sind wir auf die Mengen, die im konventionellen Landbau erzielt werden, gar nicht mehr angewiesen. Letztendlich geht es um den Aspekt der zukunftsorientierten Bewirtschaftung: In der konventionellen Landwirtschaft wird der Boden in einem großen Ausmaß ausgelaugt und beansprucht, so dass er langfristig nicht mehr in der Lage sein wird, Lebensmittel zu produzieren. Wenn die Ressource Boden verbraucht ist, kann auch der konventionelle Landbau die Welt nicht mehr ernähren. Daher legen wir bei Wiener Gusto auch viel Wert darauf, Bewusstsein für Lebensmittel und ihren Anbau zu schaffen.
Bio fördert Pflanzenkrankheiten
Im Biolandbau verzichten wir auf künstliche Pflanzenschutzmittel wie Insektizide und Pestizide, doch das heißt nicht, dass wir unsere Pflanzen ungeschützt lassen. Wir beugen Krankheiten und Schädlingen vor, bevor wir sie bekämpfen müssen: Durch die Förderung natürlicher Nützlinge, am und um unsere Felder, helfen wir, Schädlinge vorab unter Kontrolle zu halten. Auch eine durchdachte Fruchtfolge hilft dabei, Krankheiten vorzubeugen, die besonders eine bestimmte Pflanzenart betreffen und sich durch den Wechsel an Kulturen nicht auf die Folgekultur ausbreiten können. Pflanzenkrankheiten sind oft ein Symptom einer zu intensiven Bewirtschaftung, durch zu dichter Fruchtfolge oder zu hohem Düngereinsatz. Damit hat der Bioanbau an sich bereits eine vorbeugende Wirkung.
Bio kann betriebswirtschaftlich nicht ohne Förderungen positive Erträge erzielen
Auch der wirtschaftliche Aspekt der Landwirtschaft ist natürlich wichtig, doch auch bereits jetzt sind Förderungen im Landbau weit verbreitet und notwendig. Auch der konventionelle Landbau "lebt" bis zu einem gewissen Grad von Förderungen. Durch die niedrigen Preise, die momentan für landwirtschaftliche Produkte verlangt werden, ist es enorm schwierig, sich besonders als Kleinlandwirtin oder Kleinlandwirt ohne Förderungen durchzusetzen. Vor allem beim Bioanbau sind Förderungen durchaus berechtigt, da damit Leistungen gefördert werden, die für Umwelt, Tierwelt und unsere Gesellschaft sehr wichtig sind und für die die Landwirtinnen und Landwirte keine direkte Vergütung bekommen.